Donnerstag, 15. November 2012

Die Welt ist ja sooo klein...


... jaaaa, das ist sie wirklich. Aber alles der Reihenfolge nach:

Ich, Laura, habe die große Ehre, hier meine Eindrücke als Gast-Bloggerin loszuwerden. Der folgende Bericht kommt also nicht von Backpackerin Isi, sondern von der Teilzeit-Mitreisenden Lauri.

Hier passiert in wenigen Tagen so viel, dass man gar nicht weiß, bei was es sich lohnt ausführlich darüber zu berichten und was man "aussortieren" kann. Für ALLES ist jedenfalls kein Platz ...

Nach meinem 10-stündigen Flug von Frankfurt nach Bangkok bin ich fast pünktlich angekommen. Isi begrüßte mich direkt am Kofferband und schrie mir schon entgegen "schnell, schnell. Hier ist LAST BAG!". Was kann ich denn dafür, wenn die Thai-Leutchen so lange brauchen, die Einreisenden zu kontrollieren. Naja, ich schnappte mir also meinen ausgeliehenen Riesen-Rucksack (danke noch mal, Clooode!) und drückte dann mein Schwesterchen erstmal ganz fest.

Die Suche nach dem Hotel hat relativ gut funktioniert und somit konnten wir direkt in die City starten, nachdem wir unser ganzes Gepäck abgeladen hatten. Isi kam übrigens 4 Stunden vor mir am Bangkoker Flughafen an. Sie flog 1 Stunde von Laos aus mit dem Flugzeug.

Am ersten Tag in Bangkok ging noch nicht ganz so viel. Wir verbrachten viel Zeit damit, die SKY BAR zu suchen, in der u.a. der zweite Teil des Films Hangover gedreht wurde. Nach gefühlten 10km Fußmarsch haben wir sie dann auch entdeckt, kamen aber nicht rein, weil wir leider nicht dem Dresscode entprachen. Schade.

Naja, dann eben wieder zurück ins Hotel. Wir waren beide sowieso total platt und fielen ins gemütliche Bettchen.

Am nächsten Tag wollten wir uns dann den Königspalast inklusive Jade-Buddha anschauen, von dem Isi mir schon soooooooo vorgeschwärmt hatte. Seit sie das erste Mal in Bangkok war, erzählte sie quasi von nichts Anderem.

Also haben wir uns auf den Weg zum Taxi-Boot gemacht, das uns auf dem Chao Phraya River quasi mehr oder weniger vor die Haustür des Königspalastes brachte. Dort sortierte ein Mitarbeiter erstmal alle nicht passend bekleideten Touristen aus. Davon hatte Isabell ja auch schon mal in einem ihrer ersten Blogs berichtet. Jeder zu wenig bekleidete Mensch musste sich erstmal Klamotten ausleihen (so wie auch Isi bei ihrem ersten Besuch. Aber diesmal war sie ja besser vorbereitet...). Meine Schwester hatte jedenfalls größten Spaß daran, das Outfit der anderen ebenfalls zu kommentieren und stellte sich demonstrativ am Eingang hin, um zu checken, wer nun aussortiert werden müsste und wer so durchkommen darf.

Der Eintritt war teurer als bei Isabells erstem Besuch (liegt wohl daran, dass jetzt High Season ist) und nachdem wir auf dem Gelände, das übrigens echt sehr schön ist, ein Mal um die Ecke gebogen sind fing es an zu schütten wie aus Eimern. Aus einer Treppe wurde ein Wasserfall, aus dem Gehweg ein Fluss und aus einem Platz ein See. Und das alles innerhalb von 15 min. Unglaublich... Wir warteten dann ca. eine Stunde, bis sich alles wieder beruhigt hatte, um uns dann auf den Weg zum Jade-Buddha zu machen, der ja der eigentliche Grund unseres Besuchs war, damit Isabell mir zeigen konnte, wie suuuuuperschöööön der ist. Gar nicht mehr so superschön fanden wir es, als wir nochmals um die Ecke bogen und feststellen mussten, dass der Tempel, in dem sich der Jade-Buddha befindet, am Tag unseres Besuches für Touristen geschlossen war... wegen irgend einer Zeremonie. Isabell war ziemlich sauer darüber, hatte Wuttränen in den Augen und hätte fast einen der Mönche verprügelt. Sie konnte sich dann aber doch noch zusammenreißen. Ich bin jetzt jedenfalls nicht schlauer als vorher. Den Buddha habe ich ja nicht gesehen und Bilder davon gibt es keine, da es nicht erlaubt ist, welche zu machen. Shit happens...























Laura traurig, weil sie den Jade-Buddha nicht sehen durfte


Als Ersatzprogramm machten wir uns auf den Weg zur Fähre, die uns auf die andere Seite des Flusses brachte. Wir mussten allerdings erstmal den Pier finden. Da die Thais ein sehr hilfsbereites Völkchen sind, fragte uns schon ein älterer Mann, wo wir denn hinwollten. Also er fragte zwar UNS, aber nur Isabell hat ihn verstanden. Sie hat hier wohl in den letzten 6 Wochen gut gelernt, mit dem Thai-Englisch umzugehen. Hier ein Teil der Unterhaltung aus meiner Erinnerung zusammengefasst:

Thai-Mann: "wa da ja wanna gaaaa"

Isi: "we are looking for the ferry"

Thai-Mann: "ya da haa tuuu waak streeee oooo"

Isi: "ah, ok... so we just have to follow this road here?"

Thai-Mann: "yaaaa iiis peeee naaaa seeeennn"

Isi: "Pier number seven. Ok, thanks for your help!"

Thai Mann: "yuuuu wekaaam. No probäääm. Wee aaa yuuuu from, Sir?" (??!!hahaha)

Isi: "We are from Germany."

Thai-Mann: "aaaaa, Schemaniii. Munik ooo Berliii?"

Isi: "we live near Frankfurt."

Und so ging das noch ein bisschen weiter. Aber ich will hier niemanden langweilen...


Wir fanden den Pier für die Fähre jedenfalls dann recht schnell. Unser Ziel auf der anderen Seite war der Tempel Wat Arun. Puuuuh, echt anstrengend, sich da bei gefühlten 40 Grad im Schatten und 1000% Luftfeuchtigkeit hochzuquälen (vor allem, weil eine Stufe 3x so hoch ist, wie normale Stufen sind), aber die Mühe hat sich gelohnt, denn der Ausblick war schön!

der schöne Tempel Wat Arun

 
und ein dicker Buddha vor dem schönen Tempel...
 
Nachdem wir dann noch eine weitere Nacht in Bangkok verbrachten, machten wir uns am nächsten Tag auf den Weg zur Insel Koh Chang im süd-östlichen Thailand. Wir waren den ganzen Tag unterwegs und fanden abends mehr oder weniger flott einen Bungalow direkt am Strand, den wir dann bezogen. Auf Koh Chang verbrachten wir 3 Nächte und 2,5 Tage, die wir zum Rumgammeln nutzten. Von Bett zu Strand zu Essens-Stand zu Restaurant zu Bar zu Bett zu Strand usw. Als wir ein Mal nichtsahnend auf dem Rückweg vom Strand zum Bungalow waren und uns unterhielten, merkte ich nur, wie Isi sich plötzlich umdrehte und sagte "häääää??? Das war doch grad die Carmen?!?!?". Wir haben also noch mal nen Schritt zurück gemacht und was soll man sagen... die Welt ist so klein! Da trafen wir Mitten im November, mitten im Meer, mitten auf einer der vielen thailändischen Inseln doch tatsächlich unsere Bekannte Carmen, die wir schon seit unserer Kindheit kennen, da wir alle drei in einer Tanzgruppe waren. Einfach unfassbar. Sie war mit ihrem Freund und ihren Eltern auf Koh Chang, um dort zu urlauben... Nachdem wir uns von dem (positiven) Schock erholten, verabredeten wir uns für den Abend, um ein/zwei Cocktails zu trinken. Das war wirklich lustig.

 






Nach den 3 Nächten beschlossen Isabell und ich die Insel wieder zu verlassen und an einen anderen Strand weiterzuziehen. Wir entschieden uns für`s Festland. Pattaya heißt der Ort (die Stadt?!) und liegt am Meer. Wir hatten keine besonderen Vorstellungen, wie es dort sein würde und dementsprechend schockiert waren wir, als wir in der Dunkelheit dort ankamen. Eine Bar nach der anderen, eine greller beleuchtet als die andere, eine mit mehr Ladyboys als die andere... und in jeder Bar immer wieder zu sehen: es ist nicht nur ein Klischee, dass sich westliche Männer die Thai-Frauen schnappen.. es ist traurige Wirklichkeit. Fast schon ekelhaft. Die Männer immer um die 50-60 Jahre alt. Die Frauen immer um die 20-30 Jahre alt. Aber vielleicht sieht es ja auch nur so aus und die Frauen haben sich gut gehalten. Wer weiß...


Das Highlight in Pattaya war die Ladyboy-Show, die wir besuchten. Es gibt hier 2 unterschiedliche. Nachdem wir uns erkundigt hatten, welche die bessere sei, kauften wir die Tickets und machten uns auf den Weg. Meine Güte, das war einfach der HAMMER. Man kann es nicht beschreiben, wie viel Augenkrebs diese Show bei uns verursacht hat. Immer wenn man dachte, es geht auf keinen Fall noch kitschiger, noch schriller und noch glitzeriger, dann kam von irgendwo ein riesiger goldener Elefant, ein pailettenbestickter Fächer in Übergröße oder ein bunter Vorhang daher. Zitat Isabell: "Mensch, wenn man diese Show in ein Paket verwandeln könnte, dann hätten wir jetzt das absolut beste Scheißgeschenk ever!!!". Also liebe Family.. gut, dass wir richtiges Wichteln machen und nix mit Schrott-Geschenken. Sonst wüsstet ihr jetzt, was Isi für Weihnachten bereithalten würde. Obwohl... ich würd mich drüber freuen. Es sollte auf jeden Fall bei jedem auf der To Do Liste stehen, mal in Thailand eine Ladyboy-Show gesehen zu haben. Man erkennt teilweise echt nicht, dass es eigentlich Männer sind, die da vor einem rumhüpfen. Isi hat auch ein Foto mit einer (einem?) der Ladyboys... wie naiv von uns zu denken, dass man da einfach ein Foto mit denen machen kann. Natürlich wollten sie danach ein bisschen Geld dafür sehen. Aber das hat Isabell gerne gegeben. Das war aber auch einfach ein lustiger Abend. Mein persönliches Highlight war der Tina Turner Verschnitt mit "Rolling on a River". Man kann sich vorstellen, wie das abging.















eine Straße in Pattaya














Isi mit Ladyboy...







Am nächsten Tag hatten wir schon keine Lust mehr auf Pattaya (für mich das thäiländische Las Vegas...) und fuhren deshalb mit dem Bus innerhalb von 1,5 Stunden zum Airport in Bangkok, um dort Mittag zu essen (hehe) und uns zu erkundigen, wie man am Besten zur Siam Park City kommt - das ist ein Wasser- und Freizeitpark in einem Stadtteil von Bangkok. Dies war echt eine größere Aktion, da kein Mensch in Thailand diesen Park zu kennen scheint. Nachdem wir rausfanden, dass er den Thais nur unter dem Namen "Suan Siam" bekannt ist, wurde die Suche für uns leichter. So hatten wir schnell einen Hoteltipp und waren direkt auf der Suche nach einem Taxi dorthin. Easy-peasy.


Zu dem Park an sich gibt es zu sagen: naja... wir waren nicht so sehr begeistert und verabschiedeten uns schnell von unserem Vorhaben, dort zwei Tage zu verbringen. Wir blieben ca. 4 Stunden in dem Bereich mit Achterbahnen und sonstigen Fahrgeschäften und verbrachten die restlichen 3 Stunden im Wasserpark, der tatsächlich sehr enttäuschend war. Überall wird damit geworben, dass der Wellenpool dort der größte Weltweit ist. Ja, groß ist der Pool. Aber die Wellen, die er macht, sind leider kaum der Rede wert. Wir blieben eine Stunde im Wasser und dachten die ganze Zeit "gleich geht`s richtig ab", aber nein. Nix ging ab.
















Das war also heute mein vorletzter Tag in Thailand. Morgen geht es schon zurück in`s kalte Deutschland. Ich bin jetzt schon traurig, wenn ich darüber nachdenke, meiner Schwester in ein paar Stunden wieder TSCHÜSS sagen zu müssen. Aber die widmet sich dann auch direkt schon wieder ihren Reiseplänen. So wie es aussieht, fliegt sie übermorgen nach Australien. Von Südostasien hat sie erstmal genug und kommt evtl. zu einem späteren Zeitpunkt wieder her.

Liebe Grüße von ihr und mir an alle da draußen.

Die Laura

 
 

 

3 Kommentare:

  1. ich schmeiß mich weg......hahaha,..schöner Bericht einfach köstlich....
    Fr.Ladyboy sieht wirklich scharf aus,ist Sie/Er noch zu haben...haha....
    Klasse geschrieben und wieder super Bilder.

    Kussi an Euch und schöne Heimreise für Laura...,

    Papa

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  2. ein hallo an die teilzeit mitreisende lori glori :-)
    echt geil das ihr die carmen getroffen habt, ich bin irgendwie davon ausgegangen das du wusstest das sie auch in thailand is
    *lach*
    ich wär so gern auf der "scheißgeschenke" show gewesen
    *prust*
    ich hol dich übermorgen ab, gelle
    und dan bekommste erst mal wieder leckere REWE brötchen
    mit nutella und nen nespresso
    der isabell weiterhin ne gute reise
    wir sehn uns im mai auf bali oder vielelicht doch in vietnam oder laos, wenn du jetzt schon nach australien fliegst....
    wir kommen auf jeden fall, gelle
    kisskisskiss die muddi

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  3. Hei ihr Zwei,
    schöne Bilder und ich kann mir vorstellen, dass es unglaublich lustig war. :-)
    Liebe Grüße aus Roßdorf
    Nette

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